Eigentlich war´s wie immer. Die Sonne hat gescheint, angenehme sommerliche Temperaturen, gut gekühltes Bier oder Äppler, erfrischende Maracuja-Torte, Bratwurst und zartes Schnitzel, krosse knackige Pommes und jede Menge nette Harheimer, die aus sicherer Entfernung den Kindern beim Plantschen in der Bornquelle zusehen konnten und dabei die neuesten tagespolitischen Ereignisse
besprechen. Grexit oder nicht, 0:5 gegen Portugal verloren, all das verlor in der entspannten Atmosphäre die bedrohliche Schwere. Als einzige beunruhigende Nachricht machte die Ankündigung von der Schließung der Volksbank die Runde. „Wenn wir im nächsten Jahr einen mobilen Geldautomaten am Bornfest aufstellen, kommen noch viel mehr Leute“ versprachen manche. An anderen Tischen wurde vorgeschlagen, dass wir uns das Bargeld doch per Internet-Banking am heimischen Drucker ausdrucken könnten.
Nur ein Fahrrad mit Sonnenschirm an einer Harheim-Stadtkarte erregte neugieriges Aufsehen. Dort lud Franziska Mucha vom historischen Museum Frankfurt zum Mitmachen ein. Neben einem Fragebogen konnte man auf einer Karte den schönsten Ort in Harheim markieren. Keine große Sache. Lediglich an der Frage nach dem größten Problem im Stadtteil zögerten viele, und es wollte ihnen partout nicht einfallen, welche großen Probleme in Harheim existieren. Um so besser.
Ach, könnte doch jeden Tag Bornfest sein. Einen besonderen Dank hat der einzigartige katholische Jugendverein verdient, der vom Aufbauen der Tische bis zum grillen der Schnitzel alles freundlich und geduldig in die Hand genommen hatte.