Gerade breite Strasse – oder schmaler, gewundener Weg? Zielgerade – oder cruisen? Schnell fahren – oder eben gelassen, vorsichtig und langsam. Entscheidende Elemente für die Verkehrsberuhigung im Niederfeld. Parkbuchten und Pflanzungen, um die Straße zu verengen und optisch zu verschmälern. Grüne Asphaltflächen, um Querungen kennzuzeichnen. Fahrbahnverengungen, um auf die Tempo30-Zone hinzuweisen. Alle Überlegungen – offenbar vergebens. In einer Stellungnahme hat das Straßenverkehrsamt Frankfurt mitgeteilt, dass alle Vorschläge des Ortsbeirats zur Gestaltung der T30-Zone verworfen werden. Denn im Bebauungsplan 687 wären bereits charakteristische Aspekte einer Tempo-30-Zone enthalten und eine Planänderung wäre mit Zeitverzögerung und Mehrkosten verbunden
Das Baugebiet Harheim Süd ist 2005 beschlossen worden. Zu dieser Zeit war Harheim der einzige Frankfurter Stadtteil, der keine Tempo-30-Zone hatte. Verkehrsberuhigende Elemente für das neue Wohngebiet waren daher bei der Planung auch nicht berücksichtigt worden, was man an der langen und breiten Straße „Im Niederfeld“ gut sehen kann. Die charakteristischen Aspekte einer Tempo-30-Zone Im Niederfeld zu suchen kommt der suche nach dem Osterhasen gleich. Andererseits: eine Zeitverzögerung ergibt sich in jeder Planung, will man den gründlich und vor allem mit den tatsächlich betroffenen planen. Aber genau das beabsichtigt das Straßenverkehrsamt offenbar nicht.
Wünsche nach dem Baubeginn, den geraden Verlauf der Straße durch wechselseitiges Parken zu verändern, wurden mit dem Hinweis abgelehnt, dass schon Leitungen im Boden verlegt seien, die eine andere Planung unmöglich machten. Die Einrichtung von Parkbuchten seien jedoch immer noch möglich, wenn der endgültige Ausbau der Strasse gemacht würde.
Eine Beteiligung der Ortsbeiräte ist übrigens ausdrücklich in deren Geschäftsordnung vorgesehen.
Nun aber zeigen sich die Straßenverkehrsbehörden beratungsresistent. In Sachen Tempo-30-Zonen wollen sich die Behörden nicht reinreden lassen.
Schade eigentlich. Dabei hatten sich sowohl die Anwohner wie auch der Ortsbeirat so viel Mühe gemacht.