Die überraschende und gute Nachricht, besonders für Pendler und intensive Bus-und Bahn-Nutzer: Während der zweimonatigen Sperrung der S6 im Sommer rüstet die Stadt den Schienenersatzverkehr im Frankfurter Norden spürbar auf und kommt damit der vielfältigen Kritik und den Wünschen der Harheimer*innen nach.
Zur Erinnerung: vom 9. Juli bis zum 4. September ist wegen dem Ausbau die Bahnstrecke zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel völlig gesperrt. Als Ersatz sollten die Fahrgäste mit dem vorübergehend bis Nieder-Erlenbach geführten Bus 28 die U-Bahn-Haltestelle in Kalbach erreichen und dort irgendwie weiterreisen. Im Prinzip denkbar. Nur ist die Strecke der U1, U2, U3 und U8 vom 23. Juli bis zum 7. August zwischen Heddernheim und Dornbusch selbst gesperrt und durch Busse ersetzt. Die Reise von Harheim zum Hauptbahnhof oder zur Messe würde zu einem Umsteigemarathon werden. Der Weg in die andere Richtung über Bad Vilbel nach Friedberg würde durch mehrfaches Umsteigen und fehlender Taktabstimmung ebenfalls zu einer unzumutbaren beschwerlichen und langen Odyssee werden.
Daher wird die Stadt das Ersatzangebot so ergänzen, dass Fahrgäste aus dem Norden die Innenstadt mit nur einem Umstieg erreichen können, erklärt Tom Reinhold, Geschäftsführer der Traffiq und der Herr über die Buswelt Frankfurts. Die Buslinie 25 soll dazu vom 23. Juli bis zum 7. August eine zusätzliche Verbindung von Harheim über Bonames nach Preungesheim anbieten. Dort kann dann in die U5 umgestiegen werden. Nach dem 7. August wird dann die U2 wieder regulär fahren.
In die Richtung Wetterau, wo die Anschlüsse der Buslinie 65 am Vilbeler Bahnhof nicht zu den Zeiten der S6 synchronisiert werden können, soll On-Demand-Shuttle „Knut“ während der gesamten zweimonatigen S6-Sperrung Bad Vilbel ansteuern. Dafür wird eine real ansteuerbare virtuelle Haltestelle an der Westseite des Vilbeler Bahnhofs eingerichtet. Ab dort gilt der Knut Tarif. Auch hier sind die Harheimer Ortsbeirätinnen und Ortsbeiräte erfreut, dass die Traffiq den OBR-Vorschlag umsetzen konnte.
Auch wenn die zwei Monate S6-Sperrung immer noch für genügend Kopfzerbrechen sorgen wird, aber diese „Schienenersatzmaßnahmen“ der Traffiq helfen praktisch weiter.
Lieber Helmut, dass es jetzt endlich einen besseren Schienenersatzverkehr gibt und Knut während der Sperrung auch Bad Vilbel anfahren darf – und somit die Verbindung in Richtung Karben/Friedberg erhalten bleibt – ist nicht überraschend, sondern hat mich viel Zeit und Nerven gekostet. Ich habe mehrfach das Verkehrsdezernat und die Stadtverordneten angeschrieben und in der Bürgerfragestunde im März im Römer auch dazu gesprochen. Stadtverordnete von CDU, Linke, Grüne und SPD haben mich spontan unterstützt und den grünen Verkehrsdezernenten aufgefordert, den SEV für Harheim und Nieder-Erlenbach zu verbessern. So unter Druck gesetzt, versprach der daraufhin vom Dezernenten ans Mikro geschickte Traffiq-Chef Reinhold bis zur nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses eine Lösung vorzulegen. In der Mai-Sitzung präsentierte er den jetzt auch in der Presse veröffentlichten SEV.
Mehr dazu hier:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/s6-der-sommer-wird-hart-fuer-pendler-und-frankfurts-norden-18003089.html
https://www.fnp.de/frankfurt/frankfurt-s6-ausbau-sperrung-u2-sbahn-ubahn-buslinie-25-u5-ersatzverkehr-bahn-ausfaelle-harheim-bonames-berkersheim-91522556.html
und natürlich hier
https://umamibuecher.wordpress.com/2022/02/14/smarte-verkehrswende-in-frankfurt/