10.05.2022 Immer wieder Behinderungen am Berkersheimer Bahnhof: Deutsche Bahn kriegt die Baustelle nicht in den Griff.

Ein Aufzug ist da. Leider außer Betrieb

Dienstag, 10.Mai 2022 gegen 9:30 Uhr. Am Berkersheimer Bahnhof stehen Menschen mit ihrem Fahrrad vor dem wenige Tage alten Aufzug. Auf dessen Tür hat jemand ein Schild geklebt: „Aufzug Außer Betrieb“. Wie jetzt pünktlich zur Arbeit, zur Klausursitzung, zum Arzttermin oder in die Schule kommen? Der Sicherheitsmann, der eben noch freundlich den Weg zum kaputten Aufzug gewiesen hat, zuckt lächelnd mit den Schultern. Nicht sein Problem.

Auch knapp zwei Monate nach der Schließung des Bahnübergangs kriegt die DB Netze AG die Baustelle nicht ordentlich organisiert, so dass dort reibungsloser Verkehr möglich wäre, die Baufahrzeuge mal ausgenommen. Die Zuversicht und das Vertrauen in die Zusagen der Projektleitung haben sich mittlerweile bei den betroffenen Bürger*innen in Wut und Enttäuschung aufgelöst wie Nescafe und hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Insbesondere Radfahrende aber genauso Menschen mit Rollkoffern oder gar Kinderwagen stehen oft genug ratlos vor den neuen und doch ständig kaputten Aufzügen. Die DB Netze AG weiß an diesem Dienstag nichts davon, dass der Aufzug außer Betrieb ist. Dementsprechend auch nicht, wann er wieder funktionieren wird. Die betroffenen Menschen müssen eben – wenn sie schon unbedingt dort über die Gleise wollen – selbst zusehen, wie sie das hinkriegen. Und was ist mit den Schieberampen, die von Dipl.-Ing. Tigges, dem S21-erprobten Projektleiter, schon vor Monaten zugesagt waren? Fehlplanung? Inkompetenz? Oder gar Absicht?

Schade, dass es keinen anderen Weg gibt.

Fakt ist: Der Berkersheimer Bahnhof ist nicht barrierefrei, sobald einer der Aufzüge ausfällt und die tun das dummerweise viel zu oft. Das liegt im Verantwortungsbereich der DB Netze AG.

Fakt ist ebenso: Es ist Sache der DB Netze AG, dafür Sorge zu tragen, dass der Kreuzungsverkehr über die Schienen und zu den Bahnsteigen (das betrifft Menschen zu Fuß und zu Rad) auch innerhalb der Bauphase durchgehend möglich ist. Fakt ist aber leider auch, dass es offenbar keinerlei Konsequenzen hat, wenn die DB das nicht organisiert.  

Jedenfalls nicht für die DB? Nur für die betroffenen Menschen. Die kommen eben zu spät zur Arbeit oder Schule. Aber das macht die S6 ja auch schon seit Jahren, ohne dass sich jemand groß aufregt. Schon gar nicht die Deutsche Bahn.

Dabei wäre das Problem einfach lösbar. Ein paar Vorschläge:

1. Bitte keine Versprechungen mehr abgeben, die nicht wirklich gehalten werden können.

2. Einmal zu Beginn jeder Stunde die Aufzüge checken, ob sie noch funktionieren. (Das scheint leider notwendig zu sein). Und wenn nicht, dann schleunigst einen Servicetechniker herbeischaffen.

3. Die seit langem versprochenen Schieberampen endlich montieren, so dass der Radverkehr wenigstens auch die schweren E-Bikes auf die andere Seite kriegt, wenn der Aufzug streikt.

4. Den Aufgabenbereich des Sicherheitspersonals zu erweitern, so dass das Personal den vom Aufzugausfall betroffenen Menschen hilft, den Bahnsteig oder die andere Seite inclusive Gepäck und Fahrrad zu erreichen. Denn die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sind zuallerletzt Schuld an der unzulänglichen Organisation und an der anfälligen Technik. Zuverlässigkeit sieht jedenfalls – technisch wie menschlich – anders aus.

Aber wahrscheinlich nützen diese Vorschläge genauso wenig, wie die Telefonnummer anzurufen, die am kaputten Aufzug angebracht ist oder mit der Faust gegen die Türen zu hämmern.


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