10.03.2024 Wo „Frankfurt Cleanup“ noch „Gemarkungsreinigung“ heißt.

Gute Handschuhe für einen sauberen Stadtteil

Manche Dinge ändern sich nie. Wozu auch. Jeder weiß, was gemeint ist. Das nun eben wieder im traditionsbewussten Harheim für einen Tag aus dem Heimatmuseum ausgeliehene Ding ist immer noch funktionsfähig und tadellos erhalten. Was im metropolen Frankfurt zum hippen Event „Cleanup“ aufgepimpt worden ist, funktioniert am Stadtrand vermutlich schon viel länger ohne modischen Schnickschnack und das Ding läuft hier unter dem Begriff „Gemarkungsreinigung“. Ausgerüstet mit ein paar Arbeitshandschuhen, natürlich auch in altersgerechten Größen, ein paar Greifzangen – die Holzexemplare kann man bei gutem Wetter nach getaner Arbeit auch als Grillzange verwenden -, ein paar langweiligbeigefarbenen Müllsäcken – und der familientaugliche Spass kann beginnen.

Ästhetisch, wie gemalt. Aber was macht ein Plastikkaffeebecher in der Natur?

Über dreissig Menschen quer durch alle Altersklassen durchkämmen an diesem Samstag Vormittag gut gelaunt, fröhlich pfeifend und gelegentlich summend Harheims Straßen- und Feldränder und fahnden nach allem, was die Gattung „Zivilisierter Mensch“ dummerweise als Zivilisationsmüll in die Vegetation und Grünflächen entsorgt hat, statt es mitzunehmen und in der heimischen Mülltonne zu versenken. Massenweise Zigarettenkippen, Bonbonpapierchen, Einweggeschirr, Plastikverpackungen Pizzaschachteln, Schnaps- oder Wodkaflaschen, Reifen, Socken, Coffee-to-go-Becher, vorsicht, nein, die Schneeglöckchen bitte stehen lassen, Farbeimer, Feuerwerksverpackungen, Ikea-Bilderrahmen, Koffer, ein unfahrbereites Fahrrad und alles, was sonst noch irgendwie nicht mehr gebraucht wird und schnell wegmuss.

Gutes Onkel-Nichte-Team: Sophie (6) hilft gerne mit.

Noch nicht mal nach zwei Stunden sind die meisten ausgeschwärmten ehrenamtlichen Müllsammler und -innen immer noch entspannt und gut gelaunt zurück am Feuerwehrgerätehaus zum kleinen After-Show-Picknick. „So wenig, wie in diesem Jahr, war es schon lange nicht mehr“, fällt vielen auf. Vielleicht tragen die nachhaltigen Bemühungen um ein kritischeres Müllbewusstsein und um saubere Umwelt Früchte. Nun müssen sich die kleineren Müllsammler*innen wieder von den witzigen großen Greifzangen verabschieden. Aber beim nächsten Mal sind sie ganz sicher wieder dabei. Einfach, weil es Spaß macht.



Für alle, die bei der nächsten Gemarkungsreinigung gerne dabei sein wollen: Die Sache ist ein Geheimtipp und die Plätze sind begrenzt. Melden Sie sich daher unbedingt rechtzeitig beim Vereinsring oder bei einem der Harheimer Vereine an. Datum und Zeitpunkt des Events entnehmen Sie aus dem Schaukasten des Vereinsrings oder aus dem Veranstaltungskalender auf http://www.harheim.com.

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