Jetzt also doch! Zwei Jahre lang hat sich der Harheimer Ortsbeirat vergeblich dafür eingesetzt, dass auf den Feldern an der Maßbornstraße gegenüber vom Netto ein großer Edeka-Verbrauchermarkt inclusive Drogerie gebaut werden kann. Aber abgelehnt! Dieses Vorhaben ist nach dem Frankfurter Magistrat auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche nicht genehmigungsfähig und es widerspricht dem Frankfurter Einzelhandelskonzept. Immerhin wollte der Magistrat „…die planungsrechtliche Machbarkeit eines Marktes an anderen Potentialstandorten in Harheim prüfen“. Und jetzt gibt es nach gut informierten Kreisen in Harheim überraschend neue Entwicklungen in dieser Sache, und zwar aus der „15-Minuten-Stadt“-Arbeitsgruppe im Planungsdezernat, die der neue Planungsdezernent Prof. Dr. Marcus Gwerchenberger (SPD) direkt nach seinem Amtsantritt im Juni 2023 ins Leben gerufen hat.
Diese Arbeitsgruppe hatte das Harheimer Verbrauchermarkt-Konzept leicht verändert. Der Markt sollte nun idealerweise an einem zentralen Standort im Herzen Harheims liegen und so von allen Harheimer*innen innerhalb von 15 Minuten zu Fuß, per ÖPNV oder per Rad erreichbar sein. So kann die Anzahl der benötigten Parkplätze gleichzeitig entscheidend verringert werden und es müssten keine klimatisch wichtigen landwirtschaftlichen Grünflächen versiegelt werden. Auch der im Ortsbeirat zuletzt beschlossene Antrag der SPD, Harheim modellhaft zu einer 15-Minuten-Stadt am Stadtrand zu machen, hatte die Stadtplanungsarbeitsgruppe weiter motiviert, die Schaffung solcher Einkaufsmöglichkeiten im familienfreundlichen Harheim zu fördern und zu unterstützen.
Interessanterweise gibt es bei Aldi seit wenigen Monaten die Planungsgruppe „A-Markt15“, die sich mit der Entwicklung nachhaltiger Aldi-Märkten der Zukunft beschäftigt. Der Trend der Vergangenheit, ständig mehr Produkte auf immer größeren Verkaufsflächen anzubieten, hat auch Aldi dazu gebracht ein hybrides Modell an Verbrauchermärkten zu entwickeln, das Artikel des täglichen Bedarfs permanent in den Regalen vorrätig hat, Aktionsware jedoch zwar angesehen, online oder offline bestellt, aber dann von einem nahegelegenen Zentrallager direkt an die Kunden ausliefert werden kann. So wird teure Ladenfläche innerhalb Siedlungsgebieten sinnvoll reduziert.
„Aldi war erfreut und überrascht über die spontane Idee, einen solchen modellhaften A-Markt15 in Harheim in zweigeschossiger Bauweise errichten zu können“, meint Ludwig Holtheber von der Planungsgruppe bei Aldi.
Einen geeigneten Standort hatte Frankfurts Planungsdezernent bereits gefunden. Es handelt sich um eine etwa 3200 m² große Fläche an der Ecke Hermannspforte / Haintalstraße. Die Eigentumsverhältnisse sind geklärt, ein Bebauungsplan muss nicht verändert werden und auf dem Priorisierungwege ist eine Baugenehmigung bereits erteilt worden. Die ersten Bagger stehen schon vor Ort.
Wenn alles gut läuft, kann der neue A-Markt15 voraussichtlich noch Ende des Jahres 2024 eingeweiht werden.
Fakten:
Stellungnahme des Magistrats vom 06.11.2023 ST2310: „Zielabweichungsverfahren für Nahversorger im Stadtteil Harheim“
B90/Die Grünen Frankfurt-Harheim 