04.02.2024 Kein Schnee – warum dann eine Après-Ski-Party?

Ski

In etwa so kurios wie eine Beachparty am Nordpol: warum gibt’s in Harheim eigentlich eine Après-Ski-Party, wenn es weit und breit gar keinen Schnee und schon gar keine Skipisten gibt? Eine in Zeiten von Klimawandel und Gletscherschmelzen nicht ganz unberechtigte Frage. Aber die Antwort ist logisch, überparteilich und liegt auf der Hand. Wenn es die Après-Ski-Party des Musikvereins Harheims MVH nicht gäbe, würden den Harheimerinnen und Harheimern ganz bestimmt etwas fürchterlich fehlen. Etwa so, wie der Metzger Schmidt oder ein Geldautomat der Volksbank. Die Après-Ski-Party gehört seit gefühlten fünfzig Jahren traditionell zum Jahresanfang wie Silvesterfeuerwerk für zum neuen Jahr. Darüber hinaus ist die Frage falsch gestellt. Denn typisch für eine traditionelle Après-Ski-Party – so kann man im Internet erfahren – sind Après-Ski-Getränke, und zwar kalt, süß und vor allem alkoholisch. Im Gegensatz zu Schnee. Der ist überhaupt nicht in der Liste der Zutaten für eine gelungene Après-Ski-Party enthalten. Aber immerhin sind ein paar ausgediente aber gut eingefahrene Ski als Deko an die Hüttenwände genagelt worden, für den Fall, dass jemand zu viele Après-Ski-Getränke konsumiert und plötzlich nicht mehr weiß, wo er ist.

da ist Stimmung.

Aber noch ein paar weitere Argumente sprechen gewichtig für genau diese Harheimer Après-Ski-Party: Die Party Cräääckers. Wer immer auch diese Odenwälder Kapelle aus Urberach ausgegraben hat, der hatte wirklich ein feines Öhrchen für die in Harheim im Frühjahr grassierenden Entzugserscheinungen von Live-Musik. Und live heißt hier wirklich live – inclusive eines partysangesfreudigem Duo und einer vierköpfigen Blechbläserabteilung mit Posaune, Trompete und Tuba – und bitte, wo kriegt man sowas denn überhaupt noch in live, ohne Playback, dafür aber umsonst und draußen. Wenn die Cräääckers mit Party loslegen, kann man getrost DJ Ötzi, Roland Kaiser, Helene Fischer, John Denver (Take me home) und die Four Non Blondes (What´s up) haken.

Der schiefe Turm von Harheim

Gegen Mitternacht dann geben die Party Cräääckers ihre letzte Zugabe, der Schnapsflaschenturm wackelt schon bedenklich, in den Hütten gibt’s die letzten Flaschen Après-Ski-Getränke, der Abend neigt sich dem Ende zu und die Stimmung, die hat sich irgendwo bei friedlich, kuschelig und harmonisch eingependelt und will da auch gar nicht mehr weg. Als kurz vor der Morgendämmerung der vollbesetzte Party Cräääcker Fanbus zur Rückreise nach Urberach startet winken ein paar traurige Harheimer*innen mit dem Taschentuch hinterher. Jetzt wirklich wieder ein langes Jahr warten bis zur nächsten Après-Ski-Party?

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar