Wo bleiben eigentlich die Schieberampen für Fahrräder, die die DB Netze AG für den Übergang über die Gleise am Berkersheimer Bahnhof versprochen hatte? Nach der finalen Schließung des Bahnübergangs wurde der längerfristige, provisorische Fuß- und Fahrradsteg von der DB geplant und gebaut und nach zähem Ringen wurden sowohl Aufzüge als auch schmale Schieberampen versprochen, damit zwischen Harheim und Berkersheim und darüber hinaus der Radverkehr weiterhin möglich ist und nicht über eine spassfreie, vierfach längere Umleitungsstrecke abgeschoben werden muss. Mit den Aufzügen haben Intensivradler*innen schon ausreichend gute und schlechte Erfahrungen machen können. Mit den Schieberampen nicht, denn die fehlen sechs Monate nach Treppenöffnung immer noch.
Auf Anfrage hat die DB Netze AG mitgeteilt, dass die Rampen zwar geplant, bestellt und sogar geliefert worden waren, der TÜV jedoch seine Genehmigung zur Montage aus Sicherheitsgründen versagt hat. Die DB hat keinen TÜV gekriegt? Seltsam. Hatte die DB Netze AG etwa keine Informationen darüber, was bei solchen Rampen zulässig ist und bei der Planung berücksichtigt werden muss?
Wir Grüne hatten diese Pinkelrinnenschieberampen schon in der Vorplanung aus Sicherheitsgründen abgelehnt und „richtige“, ausreichend breite und befahrbare Rampen gefordert, über die auch Kinderwagen, Rollstühle, Lastenräder und anderes barrierefrei auf die Bahnsteige oder über die Gleise fahren können. Die DB hatte diesen Vorschlag für den provisorischen Steg abgelehnt, weil zu wenig Platz dafür vorhanden sei und zudem die Steigung der Rampe über dem zulässigen Maß läge. (Ah, sind die TÜV-Bedingungen doch teilweise bekannt?)
Zack, nun weiß die Radfahrgemeinde wenigstens schmerzhaft Bescheid und muss auf diese Fahrradnotfallhilfe nicht länger warten, wie auf die nächste verspätete S6. Dieses Wissen alleine hilft leider auch nicht zum Ziel, wenn einer der Aufzüge mal wieder streikt und hinterlässt dann ratlose, hilfesuchende Blicke, wer mithelfen könnte, das bis zu 30 kg schwere Gefährt die steile Metalltreppe hochzutragen. Also vielleicht dann doch lieber acht Kilometer Umweg fahren?
Jammern hilft jedenfalls nicht. Schade nur, dass die lange Liste der nicht eingehaltenen Zusagen der DB wieder um einen weiteren Punkt verlängert wird.
Ich bin froh, dass ich mein Corona-Home-Office immer noch habe und nur einen Tag die Woche mit dem Fahrrad in die Stadt fahren muss. Es nervt so sehr, dort oben lang fahren zu müssen. Es gibt nunmal keinen anderen passablen Weg in die Stadt. Wundert man sich etwa noch, wenn doch das Auto genommen wird? Die deutsche Bahn ist einfach nur erbärmlich.
Kein TÜV für Fahrradschieberampen? Ist das die erste Brücke dieser Art, welche von der DB in Auftrag gegeben wurde? Wieso funktioniert die Brücke am Bahnhof Bad Vilbel so gut? Richtig, sie ist weitestgehend Barrierefrei (mal abgesehen von dem Sandsumpf auf der Nordseite). Niemand versteht, warum das in Berkersheim nicht auch möglich ist. Es scheint wohl eine Kostenfrage zu sein, vermutlich wegen indiskutabel geringer Frequentierung. aber ich kann mich auch täuschen…
Man schaue sich die relativ neue, barrierefreie Rampe an der Frankfurter Main-Neckar-Brücke auf der Südseite an. Einfach vorblidlich. Fahrradschiebeschienen gab es da zwar schon vor über 40 Jahren auf der alten Treppe, aber das ist heutzutage einfach vorsintflutlich. Period.
man muss berücksichtigen: Die aktuelle Brücke ist ein „provisorischer Fußgänger und Radsteg“. Damit vermutlich nicht vergleichbar mit anderen Bauwerken. Trotzdem bleibt ungeklärt, weshalb die DB plant, was der TÜV nicht abnimmt.